Peace. Please.
Irgendwie war ich die letzten Tage oder mittlerweile Wochen innerlich wie gelähmt. Mich schockiert, was in der Welt passiert und ein Teil von mir kann kaum glauben, dass das Wirklichkeit ist.
Eigentlich habe ich ein paar schöne Teile, die ich euch auch gerne zeigen möchte, aber so wirklich wußte ich nicht mit der Situation umzugehen. Ich musste mich erstmal innerlich sortieren. Viele auf Insta haben ja ein kurzes Statement dazu abgegeben, warum sie trotzdem normal weiterposten, andere sagen gar nichts dazu und wieder andere ziehen sich aus Solidarität erstmal komplett zurück. Es haben einige geschrieben, dass das Nähen für sie ein Ausgleich ist. Eine Welt, in die sie abtauchen, um ein wenig abzuschalten. Für die, die das nicht nachvollziehen können… Das ist wie ein Buch lesen, Sport machen, ein Instrument spielen – also einfach etwas tun, was der Seele gut tut.
Im Gegensatz zu dem, was da im Osten gerade los ist, ist dieser Blog und so viel anderer Content auf Insta und anderen Social Media Plattformen völlig sinnlos & bedeutungslos. Das ist Fakt. Aber wie gehe ich damit um? Setze ich alles aus, was mir irgendwie Freude macht, mich im Gleichgewicht hält und was das Leben ja auch ausmacht!? Das hat mich die letzten Tage wirklich sehr beschäftigt!
Normalerweise schreibe ich gerne ein paar Zeilen. Mir macht es Spaß einen Blog mit den Bildern zu verschönern & mir hin und wieder eine Geschichte dazu auszudenken. Zu diesem Blog musste ich mich irgendwie aufraffen. Denn ganz ehrlich, ich habe immernoch einen Kloß im Hals. Trotzdem habe ich mich bewusst dafür entschieden weiter zu machen. Weiter schöne Bilder zu posten, weiter für Inspiration in der ‚Nähbubble‘ zu sorgen, zu liken & mich an diesem virtuellen Leben weiter zu beteiligen.
Warum?
Ganz einfach. Ich muss funktionieren. Ich muss meinen Job ganz normal weitermachen, für meine Familie sorgen, für mein Kind da sein, ermutigen & trösten können, einen Kindergeburtstag organisieren, für Freunde da sein und noch so vieles mehr.
Ich kann mein Leben nicht parken so lange die Welt den Atem anhält & alles aussetzen bis wieder Frieden herrscht. Wir alle müssen weiter funktionieren. Es ist keinem geholfen, wenn wir seelisch nicht mehr dazu in der Lage sind anderen zu helfen und für die, die uns brauchen, nicht mehr da sein können. Selbstverständlich niemals die Augen vor der Realität verschließen, offen sein, zu helfen, aber auch schauen, das man selbst innerlich im Gleichgewicht bleibt. Deswegen lasst uns keinen verurteilen, der einfach weiter postet und sich an den schönen Dingen im Leben erfreut. Es kann Balsam für eine Seele sein, sich die schöne Natur anzuschauen, in der sich ein anderer gerade befindet. Ein anderer kann abschalten, weil er eine Inspiration bekommen hat und diese nun selber umsetzen möchte. Da ticken wir alle anders!
Ich glaube, dass das, was in der Welt passiert, so gut wie jeden nachdenklich, betroffen & vlt. auch ängstlich macht. Aber nicht jeder sagt öffentlich, wie es ihm damit geht, wem er hilft & wohin er vlt. etwas spendet. Auch gibt es Menschen, die mit dem Päckchen, das sie bereits zu tragen haben, mehr als am Limit sind. Das dürfen wir alles nicht vergessen und sollten andere nicht für ihr Verhalten be- und verurteilen. Wir haben die Pandemie immer noch nicht komplett überwunden und diese hat bereits an vielen Existenzen gerüttelt.
Also lasst uns um Frieden beten, die Augen nicht vor der Wirklichkeit verschließen & schauen, dass es unserer Seele gut geht, damit wir für andere eine Stütze sein können.
Heute zwar nicht unbedingt das Thema, aber ich möchte trotzdem die Details zu dem Shirt kurz erwähnen…
Zusammenfassung:
Schnitt: Top No. 8 mit Puffärmel add on von Juni Design
Stoff: Schwarzer Jersey aus dem Hause Aladina
Garn: Nähgarn in schwarz von Gütermann
Zubehör: ‚Matrjoschka‘ Etikett ebenfalls gekauft bei Aladina, Plott ‚Peace. Please.‘ selbst gestaltet